Das digitale Zeitalter hat begonnen und mit ihm ist die Information zum global wertvollsten Handelsgut avanciert. Inzwischen rechnet man mit 3,8 Milliarden Internetnutzern weltweit, die regelmäßig Unmengen von Daten aufgrund ihres Verhaltens im Netz produzieren.
Big Data als Gefahr für die Demokratie
Diese Daten werden permanent analysiert und bewertet. Dass diese Verfügbarkeit von Informationen auch zu Missbrauch führen kann, hat der Fall von Cambridge Analytica nur allzu sehr verdeutlicht. Das Unternehmen hatte mitunter Daten aus den sozialen Netzwerken abgegriffen und Persönlichkeitsprofile der Nutzer erstellt. Intern hat Cambridge Analytica sogar behauptet, von jedem US-Bürger über 5.000 Datenpunkte gesammelt zu haben. Mithilfe dieser Persönlichkeitsprofile wurden die Nutzer kategorisiert, wobei einer der Untergruppen die sogenannten Überzeugbaren darstellte.
Während des US-Wahlkampfes wirkte Cambridge Analytica bei der Trump-Kampagne mit, indem es unentschlossene Wähler gezielt Informationen über die sozialen Medien zuspielte, bei denen es sich teilweise um Fake News handelte, die Hilary Clinton diffamierten und Trump unterstützen. Cambridge Analytica wurde später vorgeworfen, den US-Wahlkampf manipuliert und so der Demokratie schweren Schaden beigefügt zu haben. Daneben war Cambridge Analytica auch in der Brexit-Kampagne beteiligt.
Der gläserne Mensch
Die meisten Menschen tragen heute ständig ein Smartphone mit sich. Beim Treffen mit der besten Freundin, beim Einkauf im Supermarkt oder beim Konzertbesuch: Es werden ständig Daten erfasst, analysiert und schlussendlich eine Prognose erstellt, die das zukünftige Verhalten des jeweiligen Individuums mehr oder weniger abbilden soll. Im Vordergrund steht dabei insbesondere das Kaufverhalten. Wer hatte sich nicht schon einmal darüber gewundert, dass die eigenen Kaufinteressen der Werbung auf dem Smartphone entsprach?
Der gläserne Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass seine Bedürfnisse offen liegen und er so gezielt manipuliert werden kann. Zum Beispiel, in dem er dazu animiert wird, immer mehr zu konsumieren. Datenschutz sollte deshalb in Zukunft zu den obersten Prioritäten von Staaten und Staatenverbänden gehören, um eine funktionierende Demokratie und die Mündigkeit des Verbrauchers zu bewahren.