Der Ausbruch des Corona Virus bedeutet neben der gesundheitlichen Bedrohung für die Menschheit vor allem „Lahmlegung“: Flüge und Zugreisen werden gestrichen. Krankenhäuser sind überlastet. Kinos bleiben geschlossen. Ganze Messen und andere Veranstaltungen fallen aus: Die wichtigste Mobilfunkmesse, der Mobile World Congress in Barcelona wurde aufgrund der Grippe gecancelt. Ganze Fabriken liegen still. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Eigentlich handelt es sich „nur“ um eine Art von Grippe, aber die Konsequenzen für die Wirtschaft sind bereits jetzt desaströs. Das hätte man im Dezember 2019 noch nicht ahnen können, als die ersten chinesischen Ärzte bereits versuchten, auf die neue Krankheit aufmerksam zu machen.
Technik im Griff des Corona Virus
Gerade erst meldet Microsoft, dass die Firma ihr angepeiltes Umsatzziel im laufenden Geschäftsquartal wohl nicht mehr erreichen wird. Belastungen der Lieferkette wegen des Corona Virus werden als Grund angegeben. Der Markt reagierte sofort und die Microsoft-Aktie schlitterte ins Minus. Die Windows-Nachfrage ist nach wie vor hoch, aber vor allem Hardware-Produkte wie Laptops und Tablets sowie die Spielekonsole Xbox und verwandte Artikel sind betroffen.
Aber Microsoft ist nur ein Beispiel. Fast alle großen Firmen lassen mittlerweile in China produzieren und geschlossene Fabriken treffen diese mitten ins Herz der Produktion. Notfallpläne müssen entwickelt, die Produktion zumindest teilweise wieder nach Europa gebracht werden. Die Epidemie muss analysiert und die Dauer abgeschätzt werden. Da die Lagerbestände sich mittlerweile dem Ende nähern, werden Alternativen außerhalb Chinas in Betracht gezogen und bereits genutzt. Die Auswirkungen auf die Lieferketten der Auftraggeber sind dabei allerdings nicht zu unterschätzen.
Besonders die für Deutschland so wichtige Autoindustrie, bereits angeschlagen durch den Brexit und den Handelsstreit zwischen USA und China, ächzt unter der Last der Epidemie: Die Autokäufe gehen drastisch zurück. Wahrscheinlich werden 2020 „nur“ 77 Millionen Fahrzeuge verkauft – das sind 7,5 Millionen weniger als im rosigeren Jahr 2017. Und die Weltreise des Virus hat erst begonnen …